Die Geschichte des Dorfes Zeilhard
Die Dörfer Zeilhard und Dilshofen liegen inmitten einer Hügellandschaft am Rande des nördlichen Odenwaldes. Eine Talsenke am Südostfuß des Roßbergs war wahrscheinlich der ideale Siedlungspunkt für unsere Ahnen. Als ältestes Datum der Geschichte des Dorfes Zeilhard lässt sich die Erwähnung des 17. Mai 1323 in dem Lehnsbrief des Abtes Heinrich von Fulda an Ulrich von Bickenbach ausmachen. Darin werden aufgezählt die Orte Burg und Dorf Habitzheim sowie die Dörfer Zimmern, Spachbrücken und Zeilhard. Diese vier Orte waren möglicherweise schon vorher in Bickenbacher Hand und werden durch die Urkunde nur bestätigt. Die Herren von Bickenbach hatten umfangreiche Besitzungen an der Bergstraße, im Ried und im Gersprenztal. Neben dem Kloster Lorsch, dem Bistum Mainz und den Grafen von Katzenellenbogen waren sie die mächtigsten in unserem Gebiet.
Auf dem Erbweg kamen die Dörfer Zeilhard, Spachbrücken und Habitzheim an den Schenken zu Erbach. Diese Herrschaft hat nicht lange gedauert. 1528 verkauften die Erbacher, die Lehnsherren der Pfalzgrafen waren, unter anderem die drei Orte für 9.000 Gulden an die Grafen zu Wertheim. Diese hatten von da an die Untergerichtsbarkeit in den genannten Orten. Darüber hinaus hatte Georg der II. von Wertheim schon 1525 in seinem Gebiet die Reformation durchgeführt. Damit wurden die Untertanen in Zeilhard kein Hindernis in den Weg gelegt, ebenfalls den evangelischen Glauben anzunehmen.
Es ist hier kein Raum, auf die komplizierte Familiengeschichte der Wertheimer einzugehen. Es bleibt aber ein interessantes Detail, dass die neue Herrschaft, 1518 den Namen Löwenstein annahm, 1621 wieder zum katholischen Glauben übertrat. Vor diesem Glaubenswechsel begann der Dreißigjährige Krieg. Da der Löwensteiner auf der Seite der Evangelischen focht, stand er plötzlich auf der Seite des Verlierers. Seine Besitzungen, auch die in Zeilhard, wurden eingezogen und dem Vizepräsidenten des Reichshofrats, Freiherr von Strahlendorf, geschenkt. Dieser verkaufte die Herrschaft Habitzheim an den Darmstädter Landgrafen. So kam es, dass Zeilhard für ein Vierteljahrhundert hessisch wurde. Nach dem Krieg kam es 1649 wieder an Löwenstein zurück.
Der Dreißigjährige Krieg brachte für Zeilhard schlimme Zeiten. Schon bald nach Anfang des Krieges flüchteten viele in das damals befestigte Reinheim aus Furcht vor den Mansfeldischen Soldaten. 1635 erreichte die Pest unsere Gemarkung. Von 10 Bürgern des Dorfes soll nach der Pest am Anfang des Jahres 1636 noch einer übrig gewesen sein. Auf das Pestjahr folgte dann eine zwei Jahre dauernde schreckliche Hungersnot. Im Jahre 1657 war das Dorf völlig unbewohnt. Es fiel aber nicht wüst wie so viele Dörfer und Weiler in der Umgebung. 1695 verzeichnete das älteste Kirchenbuch der evangelischen Pfarrei Georgenhausen in Zeilhard wieder 7 Familien mit 39 Seelen und in Dilshofen 2 Familien mit 4 Erwachsenen und 5 Kindern. Mehr .....